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Tägliche Fastenperioden helfen bei nicht-alkoholischer Fettleber
Pathophysiologisch handelt es sich um ein heterogenes Krankheitsbild multifaktorieller Ätiologie.
Bekannt ist, dass die Leberkrankheit durch eine zu hohe Kalorienzufuhr und einen ungesunden Ernährungsstil, insbesondere durch häufiges Fast Food und gesättigte Fettsäuren, getriggert wird. Und es mehren sich die Hinweise, dass dem Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme eine wichtige Rolle bei der Entstehung einer NAFLD zukommt.
Denn heutzutage entwickeln viele Menschen aufgrund eines permanent verfügbaren Angebots an Lebensmitteln, wegen Schichtarbeit oder infolge ungünstiger Schlafgewohnheiten sehr unregelmäßige Muster bei der Nahrungsaufnahme.
Unphysiologische Essgewohnheiten, vor allem das Auslassen des Frühstücks, unregelmäßige Essenszeiten und nächtliches Snacken beeinträchtigen zwei innere Uhren des zirkadianen Rhythmus’ und damit einige Stoffwechselvorgänge.
Die schlechten Gewohnheiten stören einerseits die zentrale Uhr im Hypothalamus, andererseits die über neuroendokrine Signale mit ihm verbundenen peripheren Zeitgeber, z.B. in der Leber.
Das bietet aber auch die Möglichkeit, über zeitliche Veränderung der Kalorienzufuhr metabolische Erkrankungen positiv zu beeinflussen
Zunächst ermittelten sie, dass sich eine Verschiebung der Nahrungsaufnahme weg vom Abend positiv auf die Lebergesundheit auswirkt. Das lässt sich vermutlich mit der höheren morgendlichen Insulinsensitivität erklären. Im Klartext heißt das: Menschen mit NAFLD sollten auf ein üppiges Abendessen verzichten.
Fasten zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang führt u.a. zur Abnahme von Gewicht und Körperfett und bessert Blutdruck sowie glykämische Parameter. Obwohl das ausschließlich nächtliche Essen und Trinken keinem natürlichen Essmuster entspricht, scheint die Einengung des Essenszeitfensters für die günstigen Effekte verantwortlich zu sein
Es gibt Hinweise darauf, dass der Zeitpunkt der Mahlzeiten zahlreiche Stoffwechselprozesse reguliert. Eine klare, zeitliche Begrenzung der Nahrungsaufnahme sollte demnach eine einfache Maßnahme gegen Fettleibigkeit und die damit verbundenen Stoffwechselerkrankungen sein.
Tatsächlich konnte im Mausmodell und in klinischen Studien gezeigt werden, dass sowohl Intervallfasten als auch über den Tag zeitlich beschränktes Essen viele Werte positiv beeinflusst, etwa HbA1c, Triglyzeride, Entzündungsmediatoren, Insulinsensitivität und oxidativen Stress. Einige dieser Effekte treten unabhängig von der Kalorienzufuhr auf.
Beim zeitlich begrenzten Essen ist die Nahrungsaufnahme auf sechs bis acht Stunden pro Tag beschränkt. Diese Ernährungsweise führt zur besseren glykämischen Kontrolle und wird eher toleriert als etwa das Intervallfasten, bei dem stunden- oder tageweise auf Nahrung verzichtet wird. Zudem lässt sich mit dem zeitlich begrenzten Essen eine Resynchronisierung und Reprogrammierung des zirkadianen Rhythmus’ erreichen.
Quelle: Marjot T et al. Gut 2023; 8: 1607-1619; DOI: 10.1136/gutjnl-2023-329998
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